Albert Reichhart, Verwaltungs-Amtmann und Leiter des Universitätssekretariats war am 1. April zwanzig Jahre in der Universitätsverwaltung tätig. Der Mann, den jeder Student als ersten Universitätsangehörigen kennenlernt, übernahm 1952 das Universitätssekretariat mit 5000 Studenten. Ständig versuchte er seit dieser Zeit durch Umorganisation und Vergrößerung des Sekretariats der wachsenden Studentenzahl gerecht zu werden.

Die aus früheren Jahren bekannten Schlangen der Neueinschreibenden und der Rückmeldenden haben sich seit diesem Semester erheblich durch ein stark vereinfachtes Belegverfahren verringert. Spätestens für das Wintersemester will das Sekretariat das Belegen durch Automaten einführen, das es bisher nur an der Universität Bochum gibt. Vorher müssen für diesen Fortschritt allerdings alle Ausweise umgetauscht werden.

Se. Magnifizenz, Professor Dr. Rüegg, Rektor unserer Universität, traf pünktlich um 19.15 auf der letzten Sitzung des Frankfurter Studentenparlaments vor den Semesterferien ein. Da er dort aber nurmehr stolze 8 (acht) von 43 wackeren Schein-Parlamentariern vorfand, zog er es angesichts seines zwölfstündigen Arbeitstages vor, die Sitzung wieder zu verlassen. Das Dutzend unentwegter Mandatsträger durfte anschließend nach einem alten Brauch zu einer flotten Bowling-Runde in Richtung HenningerTurm fahren

Minifizenz Volker Arneth erkundigte sich Ende März bei einigen Parlamentariern und Altfunktionären, wer denn eigentlich bei der letzten Parlamentssitzung im Wintersemester in die verschiedenen Ausschüsse gewählt worden sei. Aus dem Protokoll, für das in wissenschaftlicher Gründlichkeit die Fachschaft HfE verantwortlich zeichnete, waren diese bedingt wichtigen Informationen anscheinend nicht zu gewinnen.

Heinz-Dieter Bücken, vormals dritter Mann im AStA, legte sein Amt nieder, nachdem er für das Quartier Latin wenig getan hatte und von seiner Frau gedrängt wurde, sich nur noch seinem Studium zu widmen. Eingeweihte Selbstverwalter hatten diese Entwicklung bereits vorausgesehen, obwohl Bücken heftig dementierte.

Wolfgang Vater, Ex-AStA-Finanzreferent, konnte nur durch ein elterliches Verbot und gutes Zureden seiner Kollegen davon abgebracht werden einem Ruf aus Bonn zu folgen und als stellvertretender VDS-Vorsitzender zu kandidieren. Er begnügte sich daher mit dem Vorsitz im Studentenschaftsausschuß und dem Fachverband Rechtswissenschaften im VDS. Wegen seiner zahlreichen Ehrenämter wurde er zu Hause vor die Alternative gestellt, den Vorstandsposten im AStA zu quittieren oder sich eine eigene Unterkunft zu suchen Seit dem 1. Mai (Tag der Arbeit) besteht der AStA-Vorstand mithin nur noch aus dem Vorsitzenden Arneth.

Willi Flues, Uralt-Student der Wirtschaftswissenschaft und wohlbestallter Mitarbeiter des Hessischen Fernsehens bekam zum diesjährigen Quartier Latin zu wenig Eintrittskarten. Nun grollt er dem AStA ob solchen Affronts und hat geschworen, nur noch „ungetürkte“ Berichte über studentische Aktivitäten zu geben, so daß eine 250-Mann-Demonstration künftig auf dem Bildschirm auch wie eine solche aussehen wird.

Professor Ferdinand Hoff 70 Jahre

Der emeritierte Ordinarius für Innere Medizin und kommissarische Direktor der I. Medizinischen Universitätsklinik Professor Dr. med. Ferdinand Hoff wurde am 19. April 1966 70 Jahre alt. Fast 25 Jahre lang leitete er die erste Medizinische Universitätsklinik und prägte ihre Form. Was seine Assistenten und die Studenten besonders an ihm schätzten, war die Tatsache, daß er niemals einen Patienten als Fall vorstellte, sondern stets als eine physische und psychische Einheit. Die Studentenschaft bedankte sich bei ihm anläßlich seiner letzten Vorlesung Ende Februar 1966, indem sie ihm ein Blumenarrangement überreichte. Die Stadt Frankfurt zeichnete Herrn Professor Hoff anäßlich seines 70. Geburtstages mit der GoethePlakette aus.