Anekdoten um Paula
Paula bedient in der alten Mensa im Studentenhaus. Ein Professor bestellt gebackenen Schweinebauch, vergißt aber, wie die Zerstreutheit es so will, zu bezahlen. Paula, immer auf Posten, beobachtet, wie er sich erhebt und das Lokal verlassen will. Flugs setzt sie ihm nach, quer durch den vollbesetzten Saal, und erinnert, ihm das Verzehrte lauthals nachrufend, an die offene Zeche: „Der Herr Professor mit dem Schweinbauch!“ Ausweichgericht für alle, die das Mensa-Menü einmal mehr für ungenießbar halten, sind immer noch Russische Eier. Früher waren jene Eier freilich größer, liebevoll und reichlich garniert, mit viel Kartoffelsalat versehen. Entsprechend oft wurden sie verlangt, entsprechend lange mußte man warten. Paulas zweideutiger Trost: „Die Russen kommen gleich!“ Ein französischer Student, Gast des AStA, sitzt in der Kellermensa des Universitäts-Hauptgebäudes und läßt sich von Paula Herz servieren. Als es ans Bezahlen geht, verweist er sie radebrechend an den AStA. Paula ist's zufrieden und schreibt die Rechnung, allerdings auf ihre Art: „Ein Herz für einen Franzosen, eine Mark. Paula.“ Ludwig Erhard besucht die Mitgliederversammlung des VDS in der neuen Mensa. Ein vorzügliches kaltes Büfett ist aufgefahren, von hungrigen Studenten aber in kürzester Zeit vernascht. Als Erhard, stets von einer großen Menschenschar umringt, sich endlich ans Büfett herangearbeitet hat, sieht er nur — tabula rasa. Paula aber, mütterlich vorsorgend, hat einige Delikatessen in Sicherheit gebracht, drängt sich in ganzer Fülle zu Ludwig durch und gibt dem Kanzler, was des Kanzlers ist. Listig lächelnd, begründet sie ihre Aktion Eichhörnchen: „Wir Dicken müssen Zusammenhalten.“ twf.