Studenten diskutierten über Studenten
Hundert Studentinnen und Studenten von den Universitäten Frankfurt, Marburg, Gießen, dem Berufspädagogischen Institut und der TH-Darmstadt trafen sich Anfang Juni für drei Tage in der Jugendherberge Rüdesheim, um über Fragen des studentischen Lebens zu diskutieren. Einen „Führungsanspruch des Akademikers“ nahm man dabei allgemein sehr skeptisch auf. Man kam zu dem Ergebnis, daß führende Stellungen in der heutigen Gesellschaftsordnung nur durch Leistungen und Fähigkeiten ererworben werden können und nicht durch Berufung auf einen „Stand“. Zum Thema studentische Gemeinschaften wurde im Zusammenhang mit den Verbindungen alter Form vor allem auf die Notwendigkeit hingewiesen, auch die weiblichen Studierenden in Gemeinschaften aufzunehmen. Die studentische Selbstverwaltung, so forderte ein großer Teil der Studenten in Rüdesheim, solle sich auf studentische Angelegenheiten beschränken. Bei Meinungsäußerungen zu grundsätzlichen und vor allem politischen Fragen wurde die Heranziehung der gesamten Studentenschaft — durch Urabstimmung oder Vollversammlung — empfohlen