Das große Ereignis: Universitätsfest 1951
Das diesjährige Universitätsfest — das dritte seit Kriegsende — findet vom 13. bis 16. Juli statt. Am Donnerstagabend wird ein Empfang für die Freunde und Förderer der Universität stattfinden. Der Freitag bringt uns gleich medias in res: zwei Tanzzüge der Bundesbahn werden uns im Samba-Rhythmus nach St. Goar schaukeln. Freitag, der Dreizehnte! Wenn das keine Alkoholleichen gibt! Wer einigermaßen nüchtern in St. Goar gelandet ist, kann dort ein kühles Bad im Rhein nehmen, ganz besonders Unentwegte schließen selbstverständlich sofort Bekanntschaft mit den Weinstuben. Geographen und Volkskundler bevorzugen eine Ueberfahrt zum Loreleyfelsen, dürfen jedoch nicht zu lange verweilen, da Ralph Schobers Studiobühne in der Dämmerung auf der Burg Rheinfels Kleists „Amphytrion“ spielen wird. Bei Dunkelheit ist eine Burgbesichtigung zu empfehlen. Um 21 Uhr ziehen die Mainzer Uni-Rhythmiker auf der Burg Rheinfels ein und übernehmen die Programmgestaltung. Die St. Goarer Bürger werden sie mit Echoblasen und Feuerwerk dabei unterstützen. Um 5 Uhr morgens werden die Züge mit müden Gestalten gen Frankfurt rollen. (Fahrpreis einschließlich Eintritt etc. DM 5.50.) Nach kurzem Schlaf treffen wir uns dann am Samstagmorgen, um 11 Uhr, zum akademischen Festakt in der Aula. Am Nachmittag werden wir uns — ebenfalls in der Aula — über studentisches Gemeinschaftsleben unterhalten. Am Abend gibt das Studentenorchester unter Ludwig Dieter Obst ein Konzert.
Sonntagmorgen sind die Festgottesdienste. Den Nachmittag gestaltet das Institut für Leibesübungen im Stadion. Am Abend hoffen wir „Die Amnestierten“, das weltbekannte Kieler Studenten-Kabarett, unter uns zu haben.
Der Montag steht im Zeichen Europas. Persönlichkeiten, die mit der Verbreitung des Europagedankens eng verbunden sind, werden zu uns sprechen und mit uns diskutieren. Wer am Abend noch Lust und — Geld hat, kommt zum traditionellen Abschlußball in den Palmengarten. Die Mainzer Uni-Rhythmiker, Tanzdarbietungen der Tanzschule Tänzer, und das Ensemble der „Schmiere“ (das schlechteste Theater der Welt) werden zum Gelingen dieses Abends beitragen. Für Dienetag ist gemeinsames Umkrempeln und Auswaschen der Geldbeutel am Gerechtigkeitsbrunnen vorgesehen.
Und —, ab morgen wird gespart — für das Universitätsfest 1951! P. G.
Zuschriften und Manuskripte für das nächste Heft der»Frankfurter Studentenzeitung« erbittet die Redaktionbis Montag, den 2. Juli 1951.