Besinnung auf die geistigen Werte

„Wir Studenten und die Universitäten werden heute vergessen. Man hält sie für unnütz und tut darum nichts für sie“, glaubt mancher Kommilitone feststellen zu müssen. Das Gegenteil konnten wir dankbar auf einer Versammlung der „Freunde und Förderer der Johann Wolfgang Goethe-Universität“ feststellen.

Der erste Vorsitzende Dr. Schmidt-Polex sprach in der Aula über „Frankfurt am Main und der europäische Gedanke“. Der Redner wies nach, daß die Mainstadt in ihrer zwölfhundertjährigen Geschichte stets im Brenpunkt der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Europas gestanden hat. Zu allen Zeiten gingen von Frankfurt Impulse aus, die für die europäische Geschichte von entscheidender Bedeutung waren Eines aber zeichnet unsere Stadt besonders aus: Toleranz. Immer wirkte Frankfurt ausgleichend und versöhnend.

Diese Vergangenheit ist Verpflichtung für uns, unablässig in diesem Geiste weiterzustreben, gerade heute, da der europäische Gedanke von größter Bedeutsamkeit geworden ist. Nicht zuletzt komme es aber darauf an, führte Dr. Schmidt-Polex abschließend aus, der akademischen Jugend so tatkräftig wie möglich zu helfen, damit sie einmal diesen großen Aufgaben gewachsen ist.

Die Vorstands- und Beiratssitzung, sowie eine Besprechung mit Pressevertretern zeigten, daß es der Vereinigung ernst um ihre Sache ist. Durch verschiedene Mittel und Wege will man sich bemühen, die Frankfurter Bürger wieder im stärkeren Maße für die bedeutsamen Aufgaben ihrer Universität zu gewinnen. Neben einer „Bausteinsammlung“ ist geplant, auch die im Ausland lebenden Frankfurter für die Hilfe am Wiederaufbau unserer Universität zu interessieren. Gewiß bestehe heute nicht mehr die wohlhabende Bürgerschaft, die einst unsere Universität aus eigener Kraft ins Leben rief, erklärte Dr. Schmidt-Polex Dennoch sei die Vereinigung fest entschlossen, alle Kräfte zum Wohle der Universität heranzuziehen.

Se. Magnifizenz sprach im Namen aller Frankfurter Studenten, als er in warmen Worten der Vereinigung für ihr tätiges Bemühen dankte. mi.