Eine Idee, ein guter Einfall, der Geld verspricht, ist viel wert, wenn man als Student neben dem Studium verdienen muß. Hier hat jemand einen solchen Einfall gehabt und damit gleich einer Anzahl von Kommilitonen Arbeitsmöglichkeit gegeben.

Studenten sammeln Altpapier: Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Akten. Seit Anfang Mai radeln sie durch Frankfurt, auf Fahrrädern mit Anhängern. Die ganze Stadt soll systematisch durchgekämmt werden. Und wenn man am Ende ist, geht’s von vorne los. Alles ist gut vorbereitet. Der AStA unterstützt die Sammlung; die Firma Altpa hat die Fahrräder zur Verfügung gestellt; Werbezettel mit deutschem und englischem Text, die von Studentinnen ausgetragen werden, kündigen den Besuch in den Haushaltungen an. Frankfurter Firmen haben auf der Rückseite dieser Werbezettel inseriert und dafür gestiftet — Anzüge, Bücher, Schokolade und vieles andere —, die alle zwei Monate unter den Spendern von Altpapier verlost werden. Unsere Kommilitonen haben einen Tagesverdienst von 12—15 D-Mark Der Gedanke, Altpapier zu sammeln, stammt von einem Pariser Studenten. Dort radeln seit einem Jahr Studenten durch die Großstadt.’ In England, Belgien und Dänemark ebenfalls. Ein Frankfurter Student brachte die Anregung von Paris mit und hat sie hier verwirklicht. Die Pariser Schwesterorganisation, die „Organisation Etudiante de Ramassage de Journaux“, hat dabei mit einigen Tausend Francs Pate gestanden. Und das ist das Besondere und Neue an der Altpapieraktion: überall, auch in Frankfurt, erhalten die beteiligten Studenten nur einen Teil der Einnahmen, der Rest wird für den internationalen Studentenaustausch verwendet. Schon in diesem Sommer sollen drei Frankfurter Studenten einen Monat in Paris verbringen. Die Kosten für den Aufenthalt trägt die Pariser Schwesterorganisation. Studenten aus Paris werden dafür Gäste der Frankfurter Altpapier-sammelnden Studenten sein. B.

Auch in den Sommerferien wird täglich Altpapier gesammelt. Interessenten können sich in eine Liste eintragen, die auf dem AStA-Zimmer ausliegt