„Drenkmann war das erste Schwein, Buback kam gleich hinterdrein.”
Dieser Reim wurde nach der Ermordung des Generalbundesanwalts Buback im Studentenhaus auf ein Plakat geschrieben.
Von Drenkmanns Ermordung war nur für die bundesrepublikanische Rechte ein Grund zur Freude: innerhalb des Gerichts gehörte von Drenkmann zur in der BRD schon immer sehr kleinen Zahl demokratisch—liberaler Richter.(So ein linker Berliner Rechtsanwalt, Reiner Geulen, der an diesem Gericht als Referendar gearbeitet hatte. Darüber hinaus war die Ermordung - angenommen, sie wurde von einer Gruppe ausgeführt, die sich zur sozialistischen Linken rechnet — ein blinder Racheakt. Der Zwang, auf dieser militärischen Ebene Vergeltung zu üben, bedeutet die Übernahme jenes Strafdenkens, das wegen seiner Unmenschlichkeit immer von der Linken bekämpft wurde. (Es ist heute immer noch fraglich, ob die Erschiessung von Drenkmanns nicht aus der entgegengesetzten Richtung erfolgte; im Rahmen der Anti-Guerilla-Aktionen, zu denen auch verschiedene Bombenanschläge in Bahnhöfen zu rechnen sind.)
Der Generalbundesanwalt war für die menschenzerstörenden Haftbedingungen in Stuttgart-Stammheim und anderswo persönlich mitverantwortlich. Dies macht das Straf- und Vergeltungsdenken, das hinter seiner Erschiessung steht, verstehbar — gerechtfertigt wird es dadurch nicht Vielmehr gibt diese Aktion wie schon die Ermordung von Drenkmanns den Regierenden nur die Gelegenheit, die Verdrängung all dessen zu fördern, was von dem täglich in der Justiz der BRD geschehenden Unrecht in letzter Zeit an den Tag gekommen ist.
Die Redaktion