Im Wintersemester 2003 wurde das leerstehende Institutsgebäude im Frankfurter Kettenhofweg während eines studentischen Streiks besetzt. Unter dem Motto 'Theorie-Praxis-Party' wird im IvI seitdem ausprobiert wie sich Alltag, politische Praxis und Theoriebildung miteinander an einem Ort verbinden lassen. Im IvI wird gewohnt, es werden dort Parties, Konzerte, und Lesekreise veranstaltet. Regelmäßig finden dort auch die Releaseveranstaltungen des Diskus statt.

Die Universität Frankfurt hatte die Besetzung über die Jahre hinweg geduldet. Dennoch verkaufte das Präsidium der Universität im letzten Jahr das Institut an einen Investor. Die Besetzer_innen oder eine studentische Öffentlichkeit wurden darüber nicht in Kenntnis gesetzt. 

Bei dem Investor handelt es sich um die Franconofurt AG, ein mittelgroßes Immobilienunternehmen aus Frankfurt am Main, das sich auf den Weiterverkauf von Altbauten spezialisiert hat. Bekannt ist die Franconofurt AG schon länger für ihre repressiven Verfahrensweisen um Mieter_innen aus aufgekauften Häusern zu drängen.

Dem IvI gegenüber trat das Unternehmen zunächst in Form eines Handwerkertrupps in Erscheinung, der dort mit den Worten: 'In zwei Wochen seit ihr hier alle draussen' den Strom und das Wasser im Haus abstellte und die Eingangstür des Institutes entwendete.

Wie durch unsichtbare Hände fand sich jedoch einige Stunden nach diesem Überfall wieder eine Eingangstür und auch Strom und Wasser stellten sich im Haus wieder ein.

Die Franconofurt AG versuchte nach dem Scheitern ihres eingesetzten Überfallkommandos die eigenen Interessen mit den Mitteln des Rechtstaates durchzusetzen. Die von ihr angestrebte Räumungsklage ist aber bisher nicht vollzogen worden, da sich das zuständige Gericht weigerte eine Klage gegen einen unbekannten Personenkreis zu führen. Doch auch in der Vergangenheit sind besetzte Häuser immer auch geräumt worden, ohne dass ein wasserdicht rechtskräftiger Titel gegeben war...