Briefe an die Herausgeber
Den Verfassern von zwei Leitartikeln, Arno Surminski in der F.A.Z. vom23. August und Jürgen Eick in derF.A.Z. vom 7. Oktober, gebührt höch-stes Lob und vollste Zustimmung. Dererstere trägt die Überschrift „VonAmeisen und Grillen“, und die Über-schrift des anderen lautet „Hin zur pa-rasitären Gesellschaft“. In beiden Arti-keln werden Krebsschäden unserer mo-dernen Gesellschaft mit Recht ange-prangert. Leute, die es verstehen undsich mit staatlicher Duldung daran ge-wöhnt haben, selbst möglichst nichts zutun und andere für sich arbeiten zulassen, werden zu einer Gemeingefahr, lbesonders durch das „Vorbild“, das sieJugendlichen geben, die ihnen aus Un-kenntnis und Unerfahrenheit auf die-sem bequemen und daher attraktivenWeg nur zu gern folgen. Dabei schauendie verantwortlichen Stellen tatenlos zu,und offenbar wagt es niemand von ih-nen, diesen wahrhaften „Ausbeutern“der modernen Gesellschaft, wie sie Jür-gen Eick zutreffend nennt, auf die Fin-ger zu klopfen. Geschieht das abernicht in Bälde, so bedeutet das das En-de echter sozialer Politik und gefährdetden Sozialstaat schlechthin.
Dr. v Iler, Michelstadt
Ich habe bemerkt, daß die F.A.Z. eineschärfere Gangart gegen die Schmarot-zer unserer Gesellschaft sowie Chaoteneingeschlagen hat. Ich halte dies nichtnur für berechtigt, sondern für drin-gend notwendig; nachdem weder Politi-ker noch Parteien noch die sonstigenZeitungen es seither gewagt haben, hierein klares Wort zu sprechen, ist diesestaatsmännische Aufgabe Ihrer Zeitungwie auf den Leib geschneidert — undich möchte Sie bitten, hier nicht nach-zulassenEber1- dd, Urach (FAZ vom 26.10.81)