Wie allgemein bekannt, bedienen sich das BKA und die übrigen Staatsschutzbehörden auf der Suche nach echten oder vermeintlichen Staatsfeinden und Terroristen ungewöhnlicher Methoden.

Ein hoher Kriminalbeamter, dessen Namen uns nicht bekannt ist, prägte vor etwa acht Jahren den Satz: „Wer die RAF schlagen will, muß organisiert sein wie die RAF.“ Gesagt, getan. Seit dieser Zeit durchstreifen bandenmäßig organisierte Strafverfolger die Republik, sind schwer bewaffnet, mieten unter falschen Namen Wohnungen und Autos an, gibt es solche beeindruckenden Fahnungserfolge wie im Fall Dyck.

Doch damit nicht genug. Die Identifizierung mit dem Aggressor verstärkte sich noch. Parallel zum Aufbau von Stammheim wurde das BKA in Wiesbaden ebenso festungsmäßig ausgebaut wie das schwäbische Monstrum. Aber auchwas die Insassen angeht häufen sich die Parallelen. Genießen in Stammheim die „normalen“ Kriminellen gewisse Vergünstigungen, so trifft dies auch für die unteren Chargen im BKA zu. Je höher aber der Dienst- und damit Gefährdungsrang, desto stärker die Einengung der privaten Freiräume. Der harte Kern des BKA ist bekanntlicherweise der Sozialdemokrat und Gewerkschaftler Herold. Er ist ebenso eingekesselt und isoliert wie seinerzeit der harte Kern in Stammheim. Seine Ehe ist kaputtgegangen, er hat nicht mehr die Möglichkeit auszugehen, seine seelischen und körperlichen Kräfte sind am Ende. Sein gegenwärtiger Zustand wird von Beobachtern als sogenanntes ,Herold-Syndrom“ bezeichnet. Dieses besteht in akuter Selbstmordgefährdung, hervorgerufen durch dauernde Umstellung und Isolierung. Wie die Beobachter, deren Zuverlässigkeit wir freilich nicht garantieren können, weiter mitteilen, ist Herold inzwischen (auf eigenen Wunsch, wie es heißt) die Dienstwaffe abgenommen worden. Sämtliche Fensterkreuze sind durch einzelne Posten gesichert. . .