Wissen Sie, daß fast 600 Kommilitoninnen und Kommilitonen mitteldeutscher Universitäten und Hochschulen von der sowjetischen oder sowjetdeutschen Terrorjustiz zu langjährigen Freiheitsstrafen, in einzelnen Fällen sogar zum Tode, verurteilt wurden, weil ihre politische Ueberzeugung dem herrschenden Regime mißfiel?

Wissen Sie, daß über 1600 Studentinnen und Studenten aus der sowjetischen Besatzungszone fliehen mußten, um einer Verhaftung aus politischen Gründen zu entgehen?

Wissen Sie, daß sich trotz des SEDistischen Terrors auch heute noch genügend Kommilitoninnen und Kommilitonen bereit finden, dem gehaßten Regime Widerstand zu leisten, obwohl sie wissen, daß sie vielleicht schon morgen verhaftet sein können oder fliehen müssen?

Alle diese Kräfte müssen wir unterstützen, wenn wir selbst an Freiheit der Forschung und der Lehre, Freiheit der Rede und Freiheit der Wahl glauben. Aus diesem Grunde veranstalten die Studentenschaften der westdeutschen Universitäten und Hochschulen eine Solidaritätssammlung.

In unserer Universität wird diese Sammlung in Verbindung mit der Rückmeldung vom 10. April bis zum 15. Mai 1951 durchgeführt. Geld- und Sachspenden werden während dieser Zeit im AStA-Zimmer entgegengenommen.

Helfen Sie mit, die Not der freiheitlichen mitteldeutschen Studenten zu lindern! Sie geben damit diesen Kommilitoninnen und Kommilitonen in ihrem schweren Kampf die Gewißheit, daß sie nicht vergessen und abgeschrieben

Der Allgemeine Studentenausschuß der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität