Der Freiburger Aktion „Student aufs Land“ wird in Anerkennung ihrer Verdienste um die Biidungswerbung am 29. Januar 1967 in München die Theodor-Heuß-Medaille verliehen. Es ist dies das erste Mal, daß Studenten diese Auszeichnung zuteil wird.

Die Aktion „Student aufs Land“ wurde im Herbst 1965 von Freiburger Studenten ins Leben gerufen. In über 500 Landgemeinden des südbadischen Raumes haben seither rund 120 freiwillige Bildungswerber in Vorträgen und Diskussionen die Landbevölkerung über die Notwendigkeit und Möglichkeiten unterrichtet, den Kindern eine bessere Ausbildung zukommen zu lassen als es bislang der Fall war.

Die Studenten, die sich an der Aktion beteiligen und sich umfassend auf diese Aufgabe vorbereitet haben, diskutieren mit der Dorfbevölkerung auch örtliche Schulfragen und das Problem der mangelhaften Aufklärung über Möglichkeiten verbesserter Ausbildung. Seit einem halben Jahr wird die Aktion auch auf Industriebetriebe ausgedehnt, um auch unter der Arbeiterschaft für eine bessere Ausbildung der Kinder zu werben. Die Bildungsaktion trifft bei der Bevölkerung auf wachsendes Interesse. Neben der Freiburger Aktion betreiben auch die Studenten anderer Universitäten und Hochschulen in ähnlicher Weise Bildungswerbung. Die Koordination der einzelnen Aktionen, die sich nicht allein auf Werbung für den Besuch einer weiterführenden Schule beschränken, sondern zugleich Überlegungen zu einer Schulreform mit einschließen sollen, hat derVerband Deutscher Studentenschaften (VDS) übernommen. Auf einer Arbeitstagung zur Bildungswerbung, die der VDS in Siegburg durchführte, wurden die gemeinsamen Zielvorstellungen für eine Ausweitung der Bildungsaktion auf andere Hochschulen erarbeitet. vds